Arrest für Schulschwänzer löst kein Problem

Thomas Lippmann (MdL)

In Bezug auf Medienberichte, dass die Zahl von Arreststrafen für Schulschwänzer nach wie vor sehr hoch ist und wieder steigt, erklärt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Lippmann:

In Bezug auf Medienberichte, dass die Zahl von Arreststrafen für Schulschwänzer nach wie vor sehr hoch ist und wieder steigt, erklärt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Lippmann:

„Seit Jahren wird darüber debattiert, dass der Arrest für Schulschwänzer eher negative als positive Effekte für die Entwicklung der davon betroffenen Jugendlichen hat. Es war und bleibt ein Fehler, das Schulschwänzen in den Katalog von Ordnungswidrigkeiten aufzunehmen und damit die Tür zum Arrest zu öffnen, wo Jugendliche, die keine Straftäter sind, nicht hingehören. In der gerade laufenden Beratung zu Änderungen im Schulgesetz hat die LINKE deshalb zum wiederholten Male beantragt, diesen Passus aus dem Schulgesetz zu streichen. Es ist jetzt höchste Zeit, diese Fehlentwicklung endlich zu beenden.

Die Pflicht zum Besuch allgemeinbildender Schulen ist in unserer Gesellschaft eine sehr stark verwurzelte und akzeptierte Norm. So gut wie niemand entzieht sich dieser Pflicht ohne Grund. Es sind immer besondere Problemlagen innerhalb und oftmals außerhalb der Schule, die Schülerinnen und Schüler davon abhalten, die Schule regelmäßig zu besuchen. Es ist eine pädagogische und gelegentlich eine psychologische Aufgabe, in Zusammenarbeit von Schule, Eltern und staatlichen Behörden diese Gründe zu erkennen und zu beseitigen. Polizei und Justiz sind hierfür nicht die richtige Adresse.

Dass die Zahl der Schulschwänzer nach wie vor hoch ist, zeigt, dass sich auch keine abschreckende Wirkung auf andere Jugendliche erreichen lässt. In den Behörden wird ein großer bürokratischer und personeller Aufwand betrieben, ohne dass entsprechende Erfolge dies je gerechtfertigt hätten.“

Magdeburg, 15. Februar 2018